Reuth

Unser Dorf

Der Ort Reuth liegt an der Grenze zwischen Sachsen und Thüringen in einer Höhe von 389 m ü. NN (Breite: +50 Grad, 40 min., Länge: 12Grad, 19 min östlich Greenwich), ist seit dem 01.04.1994 ein Ortsteil von Neumark und gehört zum Vogtlandkreis.

Die Fläche betrug ehemals ca. 250 ha; heute nur noch ca. 171 ha.

Die Siedlung entstand in einem wasserreichen und sumpfigen Gebiet als Gutsweiler. Es wurden eine Reihe von Teichen angelegt (insgesamt 15, von denen noch 5 erhalten geblieben sind). Reste dieses ursprünglichen Auegebietes bildet heute ein Naturschutzgebiet mit ornithologischen Seltenheiten.

Ein Gutsweiler (oder eine Gutssiedlung) war ein Herrschaftssitz mit zugeordneten Leibeigenen und Tagelöhnern für die Bewirtschaftung des gutsherrlichen Besitzes. Dieser Besitz war als landesherrliches Lehen der Vögte und später der Wettiner in die Hände der jeweiligen Gutsherrschaft gelangt und wurde durch Lehensurkunden verbrieft.

Es gab also in Reuth keine Besiedlung in Form eines Waldhufendorfes wie in den benachbarten Dörfern (Gottesgrün, Beiersdorf, Fraureuth, Schönbach usw.), sondern der gesamte Grund und Boden unterstand dem Grundherrn, der ihn bewirtschaften ließ. Die dazu erforderlichen Arbeitskräfte, z.B. Schäfer, Müller, Handwerker, wurden angesiedelt. Bedienstete zur Bewirtschaftung des Hofes (im Sprachgebrauch „Rittergut“ genannt) kamen entweder aus der Einwohnerschaft des Dorfes oder durch Zuzug von auswärts. Es bildete sich in Reuth keine Bauernschaft heraus. Es waren nur „Gärtner“ mit geringer Bodenfläche (ca. 1 ha).

Als Erwerbszweig für die Bewohner von Reuth kam ab etwa 1709 die Handweberei zur Fronarbeit im Rittergut hinzu, die später durch die Fabrikweberei  (Industrialisierung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) abgelöst wurde.

Mehrere kleine Webereien im Ort, zwei große Textilbetriebe in der Nähe der Bahnstation Brunn und ein Betriebsteil des Kesselbau Neumark wurden Hauptarbeitgeber für die Reuther und Einwohner umliegender Dörfer.

1972 wurde die Verstaatlichung der bisherigen halbstaatlichen Betriebe abgeschlossen. Nach der Wende und der Wiedervereinigung Deutschlands hörte 1992 die Textilindustrie im Dorf auf zu bestehen.

In den Jahren danach entstanden zahlreiche Handwerksbetriebe und Produktionsstätten, zum Teil aus ehemaligen Unternehmen heraus, aber es gab auch viele Neugründungen.

1994 wurde Reuth als Ortsteil in die Gemeinde Neumark eingegliedert.

Ortschaftsrat, Sportgemeinschaft 1880 Reuth e.V. und Dorfgemeinschaft Reuth e.V. sorgen gemeinsam für ein aktives Dorfleben.

Ingrid Wollmann, Reuth 2023